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Kleines Pflanzenlexikon Teil 2: Einjährige Blumen

Kleines Pflanzenlexikon Teil 2: Einjährige Blumen

In einzelnen Folgen gehe ich hier auf die wichtigsten Begriffe und Fakten für Topfgärtner ein – in aller Kürze und ohne Gärtnerlatein... 

Einjährige sind … nun ja einjährig

Anders als bei mehrjährigen Stauden erstreckt sich bei einjährigen Pflanzen der gesamte Lebenszyklus auf eine Gartensaison. Vom Frühjahr bis zum Herbst/ Winter eines Jahres keimt, wächst, blüht und stirbt eine einjährige Pflanze. Meistens erfolgt die Keimung aus Samen, die im Frühjahr ausgesät werden.

Lebensmotto der Einjährigen:
Live hard, die young

Als Hobbygärtner mag man sich fragen, worin überhaupt der Reiz von einjährigen Pflanzen liegt. Im Vergleich zu mehrjährigen Stauden, die ich einmal pflanze und die jedes Jahr von alleine wiederkommen, macht es ja durchaus Arbeit, einjährige Blumen in jedem Frühjahr neu auszusäen und zu hoffen, dass aus den Samen auch Blumen entstehen. Die Antwort ist so einfach wie überzeugend: der Schönheit und der Blühdauer und –intensität wegen! Nehmen wir zum Beispiel die Cosmea, eine klassische einjährige Sommerblume. Sie blüht unermüdlich von Juli bis Oktober, November, ja manchmal sogar Anfang Dezember – je nach Witterung. Sie überschüttet uns einen ganzen Sommer und Herbst lang mit all ihrer Schönheit. Das alleine rechtfertigt den vermeintlichen Aufwand des neuen Aussäens. Die Cosmea samt sich eigentlich selbst aus, wenn wir die Blütenstände im Herbst stehen lassen. Ich sage deswegen eigentlich, weil das zumindest bei mir nicht immer zuverlässig klappt. Wer sicher gehen will, die Cosmea im Sommer im Beet zu haben, der sollte sie aktiv aussäen. Ab Mai kann man die Samen direkt ins Beet geben. Ein Vorziehen ab März auf der Fensterbank hat den Vorteil, dass sie früher blüht.

Pinke Cosmea-Blüten im Beet 

Einjährige und Stauden:
Dreamteam für dauerhaft blühende Beete

Stauden, die zum Teil viele Jahre alt werden, zeigen ihre Blüten jedes Jahr einige Wochen bzw. Monate. Dann ziehen sie sich wieder zurück und sind nach ihrer Blüte zum Teil sogar unansehnlich. Manche Stauden brauchen sogar mehrere Jahre bis sie das erste Mal blühen. Deswegen ist es wichtig, dass man sein Staudenbeet so „durchkomponiert“, dass die Pflanzen sich in ihren Blühphasen idealerweise ablösen und ergänzen. Durch die Kombination mit einjährigen Blumen kann man sicherstellen, dass es im Beet dauerhaft blüht und verblühte Stauden nicht so ins Auge fallen. Die Kombination von einjährigen und mehrjährigen Blumen schafft die üppigen, blühenden, malerischen Beete, von denen wir träumen.

Schöne und unkomplizierte einjährige Blumen, die gut in Töpfen- und Hochbeeten funktionieren

  • Cosmea oder Schmuckkörbchen (Cosmos)
  • Jungfer im Grünen (Nigella)
  • Kornblume (Centaurea Cyanus)
  • Kalifornischer Goldmohn (Eschscholzia Californica)
  • Klatschmohn (Papaver)
  • Doldenblütler wie Bischofskraut, Korpelmöhre, Wilde Möhre etc.

Diese einjährigen Blumen sind alle ziemlich unkompliziert, wenn der Samen erst einmal aufgegangen ist. Wichtig: Der Samen darf nach dem Säen nicht trocken werden, weil er dann nämlich nicht mehr aufgeht. Deswegen schauen, dass die Erde immer schön frisch-feucht ist.

Wehrmutstropfen: Die hier genannten einjährigen Sommerblumen brauchen alle sonnige Standorte. Für halbschattige Lagen ist die Auswahl an unkomplizierten, einjährigen Blumen deutlich eingeschränkter. Diese beiden kann ich empfehlen:

Ziertabak (Nicotiana x sanderae) blüht von Juni bis September und wird zwischen 50 und 80 cm hoch. Ziertabak gibt es in verschiedenen Farben. Meine Empfehlung: Ziertabak am besten als Jungpflanze kaufen und im Mai einpflanzen.

Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum) ist zwar ein Küchenkraut, aber trotzdem eine Zierde im Beet. Er wächst wie Schnittlauch mit langen, grasähnlichen Stängeln und blüht mit wunderschönen weißen Blütendolden von Juli bis September. Er wird 50 bis 80 cm hoch. Damit er im Aussaatjahr blüht, muss er im März aus Samen vorgezogen werden.

Ein Zwischending: Zweijährige

Ein Zwischending zwischen einjährigen Pflanzen und mehrjährigen Stauden sind die sogenannten zweijährigen Pflanzen. Sie keimen und wachsen im ersten Jahr, brauchen aber den Kältereiz des Winters um dann im zweiten Jahr zu blühen. Klassische Vertreter von zweijährigen Pflanzen sind zum Beispiel Bartnelken, Nachtkerzen, Glockenblumen, Stockrosen oder Fingerhut.