Grundsätzlich wachsen Pflanzen in Töpfen auch nicht anders als direkt in der Erde im Garten. Wesentlicher Unterschied: sie sind für die Zufuhr von Wasser und Nährstoffen auf uns angewiesen. Häufig ähnelt der Nährstoffbedarf einer Pflanze auch ihrem Wasserbedarf: Ist der Wasserbedarf gering, braucht die Pflanze in der Regel auch weniger Nährstoffe – und umgekehrt. Deshalb macht es Sinn, sich die Themen Gießen und Düngen zusammen anzusehen.
Gießen
Gießen an sich ist ein Kinderspiel. Trotzdem kann man hier einiges falsch machen. Pflanzen vertragen auf Dauer weder zu viel noch zu wenig Wasser – und etliche Balkonpflanzen haben aus diesen Gründen ein vorzeitiges Ende gefunden. Deswegen lohnt es sich, ein Feeling für den Wasserbedarf seiner Pflanzen zu entwickeln. Und das ist gar nicht so schwer. Steck einfach regelmäßig den Finger in die Erde Deiner Gefäße und fühle, wie feucht der Boden ist. Nach einigen Wochen hast Du ein ziemlich gutes Gefühl für die unterschiedlichen Feuchtigkeitsgrade entwickelt. Im Grunde musst Du nur drei Bodenfeuchten (Terminus technicus!) unterscheiden können: trocken, feucht – und frisch. Ein frischer Boden ist das Mittelding zwischen trockener und feuchter Erde. Viele Pflanzen bevorzugen einen frischen Boden.
Im Frühjahr, wenn die Temperaturen in der Regel moderat sind und es häufiger regnet, reicht es aus, wenn man alle 2-3 Tage den Bodentest macht. Im Hochsommer sollte man täglich prüfen, ob die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt sind. Wichtig ist, dass Du den Finger richtig in die Erde steckst. Häufig ist es nämlich so, dass der Boden unter einer trockenen Oberfläche noch feucht ist und deshalb nicht gegossen werden muss.
No-go: In der prallen Sonne und den Mittagsstunden gießen. Gilt vor allem im Sommer. Das Wasser verdunstet einfach zu schnell. Außerdem besteht die Gefahr von Verbrennungsschäden für die Blätter. Selbst wenn Du vorsichtig von unten gießt und nur die Erde bewässerst, kann man oft nicht vermeiden, dass Teile der Pflanze Wasser abbekommen.
Mit der Zeit weißt Du ziemlich genau, welche Pflanzen und Töpfe Du häufiger gießen musst und welche weniger. Je größer ein Pflanzgefäß ist, umso seltener musst Du es gießen. Weil mehr Erde vorhanden ist, können Wasser und Nährstoffe länger gespeichert und an die Pflanzen abgegeben werden. Aus diesem Grund ist die Versorgung von Pflanzen in großen Gefäßen deutlich pflegeleichter als in kleinen Töpfen und Balkonkästen.
Wenn Du mehrere Pflanzen in einem Gefäß hast, sollten diese nicht nur zum Standort passen, sondern auch den gleichen Boden-, Wasser- und Nährstoffbedarf haben. Bei meinen sieben Pflanzempfehlungen für unterschiedliche Standorte sind diese Faktoren alle aufeinander abgestimmt und ausgewiesen. Ansonsten findest Du diese Informationen zum Teil auf den Pflanzetiketten, zum Teil muss man sie aber auch im Internet nachrecherchieren. Ich bin in den letzten Jahren ein großer Fan von Online-Staudengärtnereien geworden: sie bieten auf ihren Websites all diese Informationen sehr übersichtlich an. Das erleichtert die Staudenplanung und –auswahl auch für Hochbeete und Topfsets ungemein. Eine Liste mit meinen Lieblings-Online- und Offline-Staudengärtnereien findest Du hier ( Staudengärtnereien).
Düngen
Das regelmäßige Düngen von Pflanzen in Gefäßen lohnt sich wirklich. Es macht einen großen Unterschied für die Gesundheit, das Wachstum und die Blühfreudigkeit Deiner Pflanzen. Sind diese gerade frisch gepflanzt oder umgetopft, dann versorgt der Dünger in der Blumenerde die Pflanzen für etwa 4 - 6 Wochen. Anschließend solltest Du sie zusätzlich mit Dünger unterstützen. Entweder über Langzeitdünger oder regelmäßig mit Flüssigdünger beim Gießen (in etwa alle 10 – 14 Tage oder nach Anleitung des Düngerherstellers).
Zum richtigen Düngen gibt es viele unterschiedliche Ansätze, Empfehlungen und Meinungen. Es gibt auf jeden Fall mehr als einen Weg zum Erfolg, deswegen möchte ich hier von meinen persönlichen Erfahrungen berichten: Früher habe ich Langzeitdünger genutzt. Vor zwei Jahren bin ich im Internet auf den Düngertest eines Gärtners gestoßen. Den organischen Flüssigdünger, der sich in seinem Test sehr gut geschlagen hat, habe ich ausprobiert und bin damit super zufrieden (Düngertest). Den Flüssigdünger nutze ich während der Wachstumsphase – von April bis Mitte/Ende August. Im Herbst und Winter brauchen die Pflanzen keinen Dünger.
Gegen Ende der Winterpause (Mitte/ Ende Februar) gebe ich in die Erde meiner Hoch-Beete und großen Kübel außerdem Hornspäne (vorsichtig um die Pflanzen herum in die Erde einarbeiten) und eine Schicht Kompost. Die Pflanzen, die einen höheren Nährstoffbedarf haben wie zum Beispiel Schmucklilien, bekommen eine besonders dicke Schicht (ca. 5 cm). Den Pflanzen mit einem normalen Nährstoffbedarf gebe ich etwa die Hälfte. Die Hungerkünstler unter den Stauden wie zum Beispiel Grasnelken oder Disteln dünge ich nur alle zwei Jahre mit Hornspänen und Kompost. Beim Flüssigdüngen überspringe ich sie.